Qualitativ hochwertige Vitalstoffe und deren richtige Einnahme

Mikronährstoffe – Das richtige Management bei therapeutischer Einnahme

Kennen Sie das? Sie kommen vom Therapeutenund haben Empfehlungen für eine ganze Palette an empfohlenen Mikronährstoffpräparaten im Gepäck, die sie täglich einnehmen sollen? Zuhause angekommen haben Sie sich dann eine Menge Tabletten vor sich liegen und Sie haben keine Ahnung, wie Sie die Einnahme der ganzen Mittel kombinieren sollen? Zurecht fragen Sie sich, ob Sie den ganzen Cocktail auf einmal einnehmen können. Und wenn ja, sind so viele Tabletten überhaupt gesund? Das ist doch nicht normal, oder? Und plötzlich kommen Zweifel auf. Ist die Tageszeit wichtig oder ist es relevant das Mittel vor dem Essen, zum Essen, nach dem Essen oder besser vollkommen nüchtern zu schlucken?

Keine Sorge, mit ein paar Tricks und dem richtigen Management geht Ihnen die routinierte Einnahme leicht von der Hand. Wenn Sie außerdem verstanden haben, warum es therapeutisch wichtig ist, dass Sie so viele Mikronährstoffe auf einmal einnehmen müssen, werden Sie keine Zweifel mehr haben und es wird Ihnen Stück für Stück besser gehen.

 

 

Qualitativ hochwertige Vitalstoffe und deren richtige Einnahme

Prinzipiell gilt: In den meisten Fällen lassen sich Mikronährstoffe sehr gut miteinander kombinieren. Eigentlich auch logisch, denn Vitalstoffe nehmen Sie auf natürliche Art und Weise auch in Kombination, nämlich mit der Nahrung auf. In der Regel ist das Einnehmen einer ganzen Handvoll Mikronährstoffe also unproblematisch. Natürlich nur, insofern Sie das bunte Gemisch auch gut schlucken können . Aber Achtung! Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel. Für eine optimale Wirkstoffaufnahme ist in einigen Fällen eine separate Einnahme erforderlich, in anderen Fällen fördert die gleichzeitige Einnahme die Wirksamkeit erheblich.

 

Daran erkennen Sie hochwertige Mikronährstoffe

Ob aus Drogerie, Supermarkt oder ein teures Markenprodukt. Der Markt ist übersättigt mit Herstellern, die hochwertige Vitalstoffe versprechen.

Als Faustregel können Sie sich merken:

Suchen Sie sich einen transparenten Hersteller, der sich regelmäßigen Laborprüfungen unterzieht und dessen detaillierte Produktangaben frei zugänglich sind. Das Präparat sollte möglichst wenige Zusatzstoffe enthalten und – wenn nötig – die richtigen CofaktorenSyn. Kofaktoren: Substanzen, die zum Ablauf einer (bio)chemischen Reaktion beitragen. Oftmals handelt es sich um Mikronährstoffe z.B. Kalium (K+), Natrium (Na+), Magnesium (Mg2+), Zink (Zn2+), Kupfer (Cu2+) oder Eisen (Fe2+) zur besseren Bioverfügbarkeit enthalten.

 

Folgende Tabelle bietet Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Qualitätskriterien eines Mikronährstoffes

Qualitätskriterium Praktisches Vorgehen
Inhaltsangaben ​Transparenz des Herstellers und Angaben über die Verbindungsform der Vitalstoffe
Farbstoffe Keine chemischen Farbstoffe, Eisenoxid, Eisenhydroxid (E172), Aluminium (E173) oder Hilfsstoffe wie Titandioxid (E171)
Zusatzstoffe und Pressmittel Kein Magnesiumstearat (E470b Magnesiumsalz von Speisefettsäuren), Aspartam (E951), Siliciumdioxid (E551), Talkum (E553b), Calciumsilicat (E552), Magnesiumsilicat, Magnesiumtrisilicat (E553a), Natriumaluminiumsilicat (E554), Kaliumaluminiumsilicate (E555), mikrokristalline Cellulose, Künstlicher Süßstoff (z. B. Sucralose) oder Zuckerersatzstoffe wie Sorbitol oder Sorbit (E420) bzw. Fructose
Individuelle Inhaltsstoffe Vermeiden Sie Inhaltsstoffe, gegen die Sie eine Unverträglichkeit haben oder die Sie meiden sollen. Beispiele sind Weizenstärke (Gluten!) bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Laktose bei Laktoseintoleranz
Qualitätssiegel Achten Sie auf offiziell gültige Siegel und Richtlinien wie das HACCP-Siegel (Hazard Analysis and Critical Control Points) oder auf Bio-Siegel, TÜV-Siegel sowie DIN-Normen (z. B. DIN ISO 9001). Andere bunte Siegel werden oftmals verwendet, um Verbraucher in die Irre zu führen. Solche Testsiegel haben keinen Mehrwert für Sicherheit und Kontrollen

 

Bioverfügbarkeit: Verlockende Werbung oder echte Relevanz?

Viele Hersteller versuchen mit einer guten Bioverfügbarkeit zu überzeugen und erklären damit den hohen Preis Ihres Präparates. Die Bioverfügbarkeit eines Nährstoffes oder Wirkstoffes wird in Prozent angegeben und gibt an, zu welchem Anteil er im Organismus an seinem Wirkort ankommt.

Die Bioverfügbarkeit ist vor allem abhängig von:

  • Gleichzeitiger Einnahme bestimmter Lebensmittel wie Kaffee, Milch, Vitamin C, Fette oder Öle
  • Kombinierter Aufnahme mit anderen Mikronährstoffen oder Medikamenten
  • Darreichungsform (Saft, Kapseln, Brausepulver usw.). Manche Wirkstoffe können wesentlich besser aufgenommen werden, wenn die Kapselhülle magensaftresistent ist und der Inhalt erst im Darm zugänglich wird
  • Richtige Wirkstoffverbindung: Achten Sie auf bioaktive Stoffe, die Ihr Körper auch verwerten kann. Beispiele sind 5-Methyl-Tetrahydrofolat (5-Me-THF) als Vorstufe zur Folsäure oder Vitamin B12 in Form von Methylcobalamin
  • Zustand des Darm-Milieus. Die optimale ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten erfordert eine intakte bakterielle DarmfloraGesamtheit der im Darm lebenden Mikroorganismen. Problematisch sind Erkrankungen, die eine beschleunigte Darm-Passage bedingen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

Die höchste Bioverfügbarkeit haben Wirkstoffe, die direkt in die Blutbahn gespritzt werden. Das kann allerdings nicht ungefährlich sein. In manchen Fällen, bei hartnäckigen chronischen Erkrankungen, kann eine temporäre Hochdosistherapie allerdings durchaus großen Benefit bringen und sinnvoll sein. Sie sehen, wie wichtig die vorhergehende Information und ein strukturiertes Mikronährstoffe-Management ist. Die Effektivität der therapeutischen Vitalstofftherapie ist zu einem großen Teil auch von Ihnen selbst abhängig! Sie können also enorm viel für eine gute Boverfügbarkeit tun. Kaufen Sie nicht das nächstbeste Präparat und achten Sie auf die chemische Wirkstoff-Form. Leiden Sie an einem verschobenen Darm-Milieu, sehen Sie zu, dass Sie Präparate bekommen, die über die Mundschleimhhaut aufgenommen werden (sublingual) oder Fragen Sie Ihren Therapeuten nach der Möglichkeit einer entsprechenden Infusionstherapie .

 

 

Wann sollte ich welches Supplement einnehmen?

Als Faustregel können Sie sich merken: Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium sollten immer getrennt von Vitaminen oder anderen Spurenelementen eingenommen werden (ca. 30 – 60 min). Fettlösliche Vitamine wie Vitamin D, Vitamin E oder Curcumin werden auf nüchternen Magen kaum resorbiertAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten und sollten zusammen mit einer kleinen Menge Fett geschluckt werden. Hier reichen aber minimale Fettmengen, wie das Öl des Salatdressings. Manche Vitalstoffe sollten möglichst zusammen mit Fruchtsäure oder Vitamin C kombiniert werden. Ein Beispiel hierfür ist Eisen. Einige wenige SupplementsAlt. Nahrungsergängungsmittel: Supplementation: Gezielte und ergänzende Versorgung mit einzelnen Nährstoffen. Entsprechende Produkte bezeichnet man als Supplements [sing. Supplement] müssen auf jeden Fall im nüchternen Zustand eingenommen werden. Beispiele hierfür sind Bitterstoffe oder Alpha-Liponsäure. Anderenfalls geht Ihre Wirksamkeit verloren.

Die Folgende Tabelle vermittelt Ihnen einen groben Überblick über die Mikronährstoffeinnahme:

Mikronährstoff Einnahme Optimierung Verbindungstyp
Mineralstoffe
Getrennt von Vitaminen und Spurenelementen einnehmen
Kalium Gerne als Kombipräparat mit Magnesium
Magnesium Gerne als Kombipräparat mit Kalium Bei Verstopfung als Magnesiumcitrat.
Kalzium Einnahme besser in Kombination mit einer Mahlzeit. Resorption setzt Magensäure voraus
Fettlösliche Vitamine
Mit etwas Öl oder Fett einnehmen. Nicht auf nüchternen Magen!
Vitamin A (Retinol) Nicht bei Schwangerschaft! Als Retinolpalmitat
Vitamin D Gerne als Kombinationspräparat mit Vitamin K2 Als Vitamin D3 (25(OH)-Vitamin D3)
Vitamin E Alle vier Tocotrienole und Tocopherole
Vitamin K2 Gerne als Kombinationspräparat mit Vitamin D In Form von Menachinon-7 (MK-7)
ß-Carotin Provitamin von Vitamin A
Wasserlösliche Vitamine
Vitamin B1 (Thiamin) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B2 (Riboflavin) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B3 (Niacin/Niacinamid) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B4 (Cholin)
Vitamin B5 (Panthothensäure) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B6 Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B7 (Biotin) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B8 (Inositol) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B9, B11 (Folsäure) Gerne als hochdosiertes Vitamin B-Kombi-Präparat
Vitamin B10 (Para-Aminobenzoesäure; PABA)
Vitamin B12 Bei Magen-Darm-Beschwerden und bei älteren Personen lieber sublingual oder über Spritzen

 

Als Methylcobalamin und als Adenosylcobalamin
Vitamin C Niemals isoliert nehmen, sondern immer in Kombination mit z.B. Vitamin A, E, D oder frisch gepressten Säften

Bei genetisch schlechter Leberentgiftung vorsichtig hochdosieren

Kupfer Nur bei Kupfermangel!
Mangan Nur bei Manganmangel!
Molybdän Als Spurenelement in Kombinationspräparaten
Selen Präventiv gerne in Form von Paranüssen (3-4/Tag)
Zink Als Zinkglukonat oder Zinkorotat
Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren Leinöl, bei Fischöl auf Herkunft und Schwermetallbelastung achten!
Aminosäuren und Peptide
Acetyl-Cystein zum Essen
L-Carnitin zum Essen
Vitaminoide
Alpha-Liponsäure separat einnehmen
Coenzym-Q10 Als Ubiquinol

 

Welche Mineralstoffe genießen eine Sonderstellung?

Ein Beispiel hierfür ist die Alpha-Liponsäure. Das geniale AntioxidansPl. Antioxidanzien: Verlangsamen oder verhindern als Radikalfänger die Oxidation anderer Substanzen wird auch zur Ausleitung von Schwermetallen eingesetzt. Es fungiert als eine Art Chelatgriech. „Chele”= Krebsschere (umkrallen): Chemischer Bindung, bei welcher ein größerer Baustein (sog. Chelator) aggressive Substanzen bzw. Radikale in Form von Schwermetallen umklammert, und somit unschädlich macht und bindet neben den toxischen Metallen auch körpereigene Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Mangan. Eine gleichzeitige Einnahme der Mineralstoffe sorgt  sowohl für eine verminderte Aufnahme der Metalle als auch für eine unzureichende Wirkung der Alpha-Liponsäure. Hier muss also eine zeitlich getrennte Einnahme erfolgen – und zwar nicht nur getrennt von anderen Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch getrennt von den Mahlzeiten (da ja auch hier metallische Spurenelemente enthalten sind), also z. B. 30 Minuten vor einer Mahlzeit.

Auch hochkonzentrierte Ballaststoffe in Form von Flohsamenschalen-Shakes, Haferkleie oder Pektin sind mit Vorsicht zu genießen. Sie verschlechtern im Allgemeinen die ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten von Mineralstoffen aus dem Darm. Therapeutisch eingesetzte Ballaststoffe sollten also immer im Abstand zu den Speisen oder zu Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden. Idealerweise 30 bis 60 Minuten VOR einer Mahlzeit und mit sehr viel Flüssigkeit, damit der Darm nicht austrocknet.

 

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel wie kombinieren?

In manchen Fällen können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die Wirksamkeit von Medikamenten einschränken. Achten Sie dazu auf die Hinweise des Herstellers und die Packungsbeilage. Beispielsweise wäre ein hochdosiertes Vitamin-K-Präparat kontraindiziert, wenn Sie Blutverdünner in Form eines Vitamin-K-Antagonisten einnehmen.

Umgekehrt gibt es allerdings auch viele Arzneimittel, welche die Bioverfügbarkeit bestimmter Mineralstoffe beträchtlich herabsetzen. Hier geht es allerdings nicht um einen gesunden Menschen mit ausgewogener Ernährung, der einmal im Jahr Kopfschmerzen hat und eine Tablette Thomapyrin einnimmt. Vielmehr relevant werden die Wechselwirkungen zwischen Mikronährstoffen und Arzneimitteln bei unzureichender Nährstoffversorgung und im Falle einer Langzeitmedikation bei chronischer Erkrankung. Ob Antibiotika, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Protonenpumpenhemmer, Osteoporose Mittel, Diuretika, Zytostatika oder Psychopharmaka. Seien Sie sensibilisiert! Arzneimittel sind echte Mikronährstoffräuber, auch wenn das im Beipackzettel nicht explizit erwähnt wird oder Ihr Arzt die Verbindung nicht kennt. Informieren Sie sich und steuern Sie dem Nährstoffmangel gezielt entgegen! Sie betreiben dadurch echte Prävention, die Prävention vor der nächsten chronischen Erkrankung in 10 Jahren.

Welche Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen sind bekannt:

  • Verminderte ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten im Darm
  • Vermehrter Abbau des Mikronährstoffes durch BiotransformationStoffwechsel von Arzneistoffen und anderen Fremdstoffen (Xenobiotika) im Organismus. Nicht ausscheidbare Stoffe werden durch chemische Prozesse in ausscheidbare Stoffe umgewandelt (transformiert). Die Biotransformation findet überwiegend in der Leber statt.
  • Vermehrte Ausscheidung
  • Enzymatische Konkurrenz am Wirkort (Antagonismus, Synergismus)

 

 

Einfluss von Lebensmitteln auf Nahrungsergänzungsmittel

Die gleichzeitige Aufnahme mancher Nahrungsmittel beeinflusst maßgeblich die ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten von Vitaminen und Mineralstoffen. Manche Nahrungsmittel fördern die Bioverfügbarkeit, andere hemmen sie.

  • Kaffee (Koffein), Tee und Milch: Hemmen die Aufnahme von Eisen, deaktivieren Vitamin B1 im Darm
  • Fette: Behindern die Calcium- und Magnesiumaufnahme; verbessern die Aufnahme fettlöslicher Vitamine
  • Phosphor: Behindert die Vitamin-D-Aktivierung; hemmt die ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten von Calcium und Magnesium
  • Konzentrierte Ballaststoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Flohsamenschalen-Shakes, Haferkleie oder Pektin verschlechtern generell die ResorptionAbk für enterale Resorption: Aufnahme der Nahrungsstoffe aus dem Lumen des Verdauungstrakts in die Körperflüssigkeiten von Mineralstoffen aus dem Darm

 

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