Schwermetalle: harte Kost einfach erklärt

Wenn Sie sich für das Thema Gesundheit interessieren, ist Ihnen mit Sicherheit schon einmal ein Artikel zum Thema Schwermetalle über den Weg gelaufen. Können Sie sich noch daran erinnern, welcher Gedanke Ihnen beim Lesen der Überschrift in den Sinn kam? Möglicherweise haben Sie sich damals gefragt, warum eine Zeitschrift für Gesundheit Themen wie Schwermetalle überhaupt aufnimmt? Eventuell sind Sie aber auch stutzig geworden und haben den Bericht mit Aufmerksamkeit studiert, konnten mit der neu gewonnenen Information nichts anfangen? Höchste Zeit, mit den Mythen aufzuräumen! Was steckt wirklich hinter dem Gesundheitsrisiko Schwermetalle? Ist es real? Haben Schwermetalle tatsächlich eine so große Relevanz für die Entstehung von chronischen Erkrankungen, vielleicht sogar für Ihre eigene Erkrankung? Und vor allen Dingen: wie können Sie herausfinden, ob eine Schwermetallbelastung auch bei Ihnen eine Rolle spielt?

In folgendem Artikel erfahren Sie, was Schwermetalle eigentlich genau sind, wann und wie wir sie aufnehmen und wie sie uns krank machen können. Finden Sie heraus, wie Sie eine mögliche Belastung mit Schwermetallen messen können und was Sie tun können, um einer chronischen Erkrankung durch Schwermetallausleitung einen positiven Therapieschub geben zu können.

Schwermetalle: harte Kost einfach erklärt

Was sind Schwermetalle?

Schwer-Metalle, warum heißen die eigentlich so? Sind die besonders “schwer”, die Schwermetalle? Zugegeben, der Begriff ist ziemlich irreführend. Für den Begriff Schwermetalle gibt es unzählige Definitionen. Sei es, dass sie eine bestimmte chemische Dichte aufweisen (> 5g/cm3), an einer bestimmten Stelle im Periodensystem der Elemente stehen oder dass es sich um Metalle der chemischen Industrie handelt. Aus medizinischer Perspektive ist letztlich nur eine Sache relevant: Eine Substanz wird dann als Schwermetall definiert, wenn sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Organismus hat. Versuchen wir aus dem gesundheitlichen Blickwinkel einmal eine zweckdienlichere Begriffserklärung zu finden:

Aus Sicht der Biologischen Medizin handelt es sich bei Schwermetallen um Substanzen (Metalle, Halbmetalle, Leichtmetalle oder Übergangsmetalle), die ab einer bestimmten Konzentration gesundheitsschädigend auf den Menschen wirken.

Die gesundheitsschädigende Wirkung ist von der Konzentration des Schwermetalls abhängig. Was bedeutet das? Manche Vertreter wie Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Zink (Zn), Mangan (Mn) und Molybdän (Mo) sind in der Größenordnung von Spurenelementen lebensnotwendig für unseren Organismus, wirken in höheren Dosen allerdings als Schwermetalle toxisch. Denken Sie nur einmal an die bedeutungsvolle Wirkung von Zink für unser Immunsystem. Andere Schwermetalle hingegen zeigen bereits in kleinen Dosen hochgiftige Reaktionen im Körper. Beispiele hierfür sind Arsen (As), Blei (Pb), Cadmium (Cd) und Quecksilber (Hg). Diese Schwermetalle gelten als besonders gefährlich. Bei biologischen Experten stehen sie häufig als zentrale Auslöser oder Mittäter bei der Entstehung einer chronischen Erkrankung unter Verdacht.

Welche Schwermetalle gibt es?

Die wichtigsten Schwermetalle mit Grenzwerten zeigt folgende Liste:

Schwermetall

Referenzbereich [µg/l]*

Schwermetall

Referenzbereich [µg/l]*

Aluminium < 17 Kupfer < 16
Antimon < 0,1 Mangan < 1
Arsen < 15 Molybdän < 43
Barium < 4,4 Nickel < 2,1
Beryllium < 1 Palladium < 2,9
Bismut < 0,1 Platin < 0,1
Blei < 1 Quecksilber < 1
Bor < 2175 Silber < 1
Cadmium < 0,5 Strontium < 267
Cäsium < 11,3 Thallium < 0,4
Chrom < 1 Titan < 380
Eisen < 28,4 Uran <0,016
Gadolinium < 0,34 Vanadium < 0,5
Gold < 1,5 Zinn < 1
Kobalt < 0,5 Zirkonium < 1
* nach Labor Dr. Bayer Synlab MVZ Leinfelden

Wo kommen Schwermetalle her?

Warum sind Schwermetalle für unsere Gesundheit so bedrohlich, obwohl wir in den meisten Fällen nicht in einer Quecksilbermine arbeiten? Schwer zu glauben, aber die Angelegenheit ist tatsächlich für jeden von uns relevant. Wahrhaftig messbar und real ist die Tatsache, dass wir täglich ungewollt und unbewusst ein ganzes Arsenal der toxischen Metalle aufnehmen. Schwermetalle sind allgegenwärtig: Sogar in der Luft, die wir atmen. Sie können das nicht fassen? Dann lassen Sie sich folgenden Sachverhalt auf der Zunge zergehen: Jedes Jahr setzt die Leichenverbrennung eines beliebigen Krematoriums ähnlich viel Quecksilber in die Luft frei wie die Ihnen bekannten Chemie-Riesen. Aber wo kommen die Schwermetalle eigentlich her?

Fallen Schwermetalle einfach vom Himmel?

Waren Schwermetalle nicht schon immer auf der Erde und warum haben sie unseren Vorfahren nichts ausgemacht? Die zunehmende Gewinnung aus tieferen Erdschichten, sowie die steigende Verbrennung fossiler Energieträger lässt die Konzentration in der Biosphäre stetig und rapide anwachsen. Im Grunde sind wir an der Misere also selbst Schuld! Verteilt werden Schwermetalle über Abgase des Straßenverkehrs, mittels Luftströmung oder via Düngemittel (Klärschlamm), wodurch sie in tiefere Schichten bis ins Grundwasser sickern. Auch durch Überschwemmungen von kontaminierten Böden und Regenwasser werden Schwermetalle in Flüsse und Seen eingeschwemmt. Mit Industrieabgasen und durch den Rauch aus Kohlekraftwerken oder durch Müllverbrennungsanlagen gelangen die Metalle in die Atmosphäre. Dort binden sie an Staub und Wassertröpfchen und verteilen sich dann über den Regen auf der ganzen Welt.

Der Mensch – Ein Schwermetall Endlager

Die toxischen Metalle werden von Pflanzen und Tieren aufgenommen und reichern sich entlang der Nahrungskette an, bis hin zum Endverbraucher Mensch. Ihr Organismus fungiert quasi als Schwermetall Endlager. Jeder einzelne von uns schleppt im Vergleich zu unseren Vorfahren etwa 10 – 1000 mal mehr Quecksilber und Blei mit sich herum. Diese hohe Schwermetallbelastung ist messbar und nachgewiesen. Fragen Sie sich also nicht „ob“, sondern „wie viel“ Schwermetalle Sie täglich aufnehmen. Erkannt haben wir das Problem an sich schon lange. Denken Sie nur einmal an die sich ständig verbesserten Arbeitsschutzmaßnahmen und sozialpolitischen Verordnungen, die beispielsweise wegen Quecksilber in der Vergangenheit verabschiedet wurden. Derartige Vorschriften verhindern akute und schwere Vergiftungen durch Schwermetalle mittlerweile durchaus erfolgreich. In den gegenwärtigen Industrienationen hat sich unser Problem allerdings hin zu den chronischen Schwermetallvergiftungen verschoben.

Wo sind Schwermetalle enthalten?

Wie nehmen wir Schwermetalle im Alltag eigentlich auf? Viele Schwermetalle gelangen über die Nahrung in unseren Körper. Sie werden also über den Darm eingebracht. Aber auch viele Kosmetika und Zahnmaterialien können sehr gefährlich werden. Die häufigsten Belastungsquellen für Schwermetalle sind:

  • Trinkwasser,
  • metallhaltige Stäube in der Atemluft,
  • Anreicherungen in Pflanzen, Tieren und Algen (v. a. Fisch, besonders alte Fische, Raubfische, Thunfisch, Meeresfrüchte, Leber oder Innereien),
  • teilweise auch Obst und Gemüse (v. a. Pilze),
  • Lebensmittelzusatzstoffe,
  • Tabakrauch,
  • Kosmetika,
  • Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände,
  • Holzschutzmittel, Farbpigmente, Farben, Lacke und Leuchtmittel,
  • Zahnersatzmaterialien oder Körperimplantate,
  • Titan aus dem Weißmacher Titandioxid (z. B. in Zahncremes, Sonnenschutzmittel, Kosmetika und Tabletten)
  • Medikamente und Impfstoffe (z. B. Quecksilber in Form von Thiomersal in Impfstoffen) und
  • Zahnfüllungen und Implantate (z. B. Amalgam in Zahnfüllungen oder Titan in Prothesen).

1 + 1 = 100: Warum sind Schwermetalle giftig?

Warum zählen Schwermetalle eigentlich zu den gefährlichsten Umweltgiften? Sind sie denn schlimmer als Pflanzengifte wie beispielsweise das Insektizid DDT53 oder das Herbizid Glyphosat? Kein Zweifel, jedes Umweltgift ist auf seine Art und Weise toxisch für den Körper. Der Knackpunkt bei den Schwermetallen allerdings ist, dass sie alle über gleiche oder ähnliche Mechanismen im Körper wirken. Die Giftwirkung der Metalle potenziert sich auf die Art und Weise nicht nur doppelt, sondern leider gleich vielfach.

Schwermetalle hemmen Enzyme und Mitochondrien

Beispielsweise blockieren Schwermetalle durch ihre chemische Ähnlichkeit wichtige Enzyme79 und machen Mineralien wie Magnesium, Kalium oder Natrium den Platz am Enzym streitig. Schwermetalle benutzen Transportwege in die Zellen hinein, die normalerweise für die Aufnahme von Nährstoffen gedacht sind. So gelangen die giftigen Metalle als “Doppelgänger” in die Zellen oder sogar in unsere Energiekraftwerke, die Mitochondrien180179, wo sie die zelluläre Energiegewinnung verhindern. So steigern Schwermetalle die Produktion von toxischen freien Radikalen91 und stacheln das Immunsystem zur Entzündung an. Schwermetalle blockieren Reparaturvorgänge des Körpers und beschleunigen somit indirekt vorhandene Schäden, die durch andere Umweltgifte verursacht wurden. Dabei wird die Toxizität meist nicht durch die Metalle selbst, sondern durch bestimmte Schwermetall-Verbindungen ausgeübt. Ein berühmtes Beispiel ist das Methyl-Quecksilber.

Sie wissen noch nicht was Mitochondrien eigentlich sind und welche Rolle sie bei der Entstehung von chronischen Erkrankungen spielen? Der Beitrag “Mitochondrientherapie – Knotenpunkt der Biologischen Medizin” gibt Ihnen zu diesem Thema einen tollen Überblick.

Die Giftwirkung der Schwermetalle im Überblick

Folgende Tabelle listet die toxische Wirkung der Schwermetalle im Organismus Mensch:

Wirkung Folge
1. Erhöhte Bildung freier Radikale (oxidativer StressStoffwechsellage, die durch eine hohe Konzentration an reaktiven Sauerstoffverbindungen (Radikalen) gekennzeichnet ist) Schädigung von Zellen, Organen, Blutgefäßen, des Immun- und Nervensystems und der MitochondrienBestandteile der Zelle, die Energie freisetzten in Form von Adenosintriphosphat
2. Bindung an Enzyme und Proteine Veränderung und Beeinträchtigung der Protein- und Enzymstruktur sowie Blockierung wichtiger Stoffwechselprozesse
3. Bindung an Zellwände Veränderung der Ladung und Durchlässigkeit von Zellmembranen, was letztlich zum Tod der Zelle führt. Schädigung von MitochondrienBestandteile der Zelle, die Energie freisetzten in Form von Adenosintriphosphat und Erbgut
4. Direkte Schädigung wichtiger mitochondrialer Strukturen Energieverlust der Zelle und somit verminderte Zellerneuerung, schnellere Zellalterung, verminderte Muskelleistung sowie nachlassende Entgiftungsleistung von Leber und Niere
5. Fehlerhafte Reparatur des Erbgutes Zellzerstörung und Zellentartung und folglich erhöhtes Krebsrisiko
6. Störung des Immunsystems Verminderte Leistung des Immunsystems und erhöhte Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Strukturen, Infektanfälligkeit und Entzündungsprozesse
7. Antibiotische Wirkung und direkte Störung der Darmflora Eine verschobene Darmflora oder eine „löchrige“ Darmschleimhaut (Leaky-gut-Syndromugsp: “löchriger Darm”: geschädigte Barriere der Darmschleimhaut) fördert die vermehrte Aufnahme toxischer Metalle bei gleichzeitig verminderter Nährstoffaufnahme

Wann machen Schwermetalle chronisch krank?

Ob und inwieweit Schwermetalle eine chronische Erkrankung fördern oder zu verantworten haben, hängt größtenteils von der eigenen, individuellen Entgiftungsfähigkeit des Körpers ab. Die eigene Fähigkeit Gifte aus dem Körper auszuschleusen, hängt sowohl von genetischen Faktoren als auch von der Versorgung des Körpers mit bestimmten Mikronährstoffen ab. Auch beobachten biologische Mediziner einen direkten Zusammenhang zwischen dem Besitz von Quecksilber belasteten Zahnfüllungen (Amalgam!) und chronischen Beschwerden. Grundsätzlich besteht also bei jeder chronischen Erkrankung der Verdacht, dass Schwermetalle an ihrer Entstehung maßgeblich beteiligt sind. Einige biologische Mediziner mutmaßen sogar, dass jede Zivilisationskrankheit durch eine erhöhte Schwermetallbelastung zumindest mitverursacht wird. Maßlos übertrieben wäre hingegen die Behauptung, dass Schwermetalle allein für alle chronischen Erkrankungen verantwortlich sind. In der Regel kommen mehrere Ursachen wie Genetik, Ernährung, Darmgesundheit, psychosozialer Stress und weitere Umweltgifte zusammen. Schwermetalle sollten bei der Ursachen-Suche einer jeden chronischen Erkrankung aber Berücksichtigung finden. Biologische Mediziner wissen: In sehr vielen Fällen trägt eine Schwermetallausleitung zu einer entscheidenden Symptom-Verbesserung bei. In einigen Fällen kann eine übermäßige Schwermetallbelastung sogar als Haupttäter entlarvt werden. Je nach Erkrankung sind manche Schwermetalle relevanter als andere. Quecksilber zum Beispiel lagert sich bevorzugt im Gehirn (in den Nervenzellen) ab und wird als zentraler Mittäter bei der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson diskutiert.

Welche chronischen Erkrankungen können durch Schwermetalle provoziert werden?

Die Liste der chronischen Erkrankungen, die durch Schwermetalle direkt oder indirekt hervorgerufen werden, ist lang.

Chronische Erkrankungen/Beschwerden, die durch Schwermetalle ausgelöst/mitverursacht werden, sind u. a.:

  • Allergien,
  • Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto bzw. Unter- oder Überfunktion,
  • Multiple Sklerose,
  • neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson,
  • Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen,
  • chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa,
  • Diabetes mellitus,
  • Depression und Erschöpfung,
  • epileptische Anfälle,
  • Unfruchtbarkeit und Impotenz,
  • Krebs,
  • Kopfschmerzen,
  • Fibromyalgie,
  • Muskelschmerzen oder Muskelschwäche,
  • Verdauungsstörungen wie Verstopfung und Durchfälle,
  • Tinnitus oder
  • Verhaltensstörungen.

Welche Symptome deuten auf eine Schwermetallvergiftung hin?

Mögliche Symptome einer Schwermetallbelastung des Körpers sind:

  • Müdigkeit,
  • depressive Verstimmungen,
  • Schlafstörungen,
  • Schwächegefühl,
  • Verdauungsbeschwerden,
  • Hautveränderungen,
  • Muskelschmerzen,
  • hoher Blutdruck,
  • Kopfschmerzen,
  • chronische Schmerzen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • Infektanfälligkeit und
  • Haarausfall.

Wo speichert der Körper Schwermetalle?

Schwermetalle haben eine hohe Affinität zum Fettgewebe. Somit reichern sich die giftigen Metalle sofort nach der Aufnahme im Zentralnervensystem, in den Knochen, in der Bauchspeicheldrüse, in Nieren und in der Leber an. Auch das Bindegewebe (GrundgewebeSyn. Bindegewebe, Grundsubstanz, Zellmatrix, Gewebematrix oder Pischinger Raum: Nach Biologisch medizinischer Auffassung Drehscheibe der Information und des Stoffaustausches. „Raum“ außerhalb der Zellen. Zentrale Transitstrecke zwischen Gefäßssystem und Zelle mit wichtigen regulativen Funktionen.) und das Gehirn fungieren als beliebte Speicher für Schwermetalle. Landen die toxischen Metalle erst einmal in schwach durchbluteten Geweben, können sie vom Körper leider kaum noch ausgeleitet werden. Sie werden dort einfach sesshaft! Was bedeutet das? Ganz einfach, sind die Schwermetalle erst einmal in unserem Körper, gelten sehr lange Halbwertszeiten für deren Abbau. Im Gehirn findet man beispielsweise auch nach Jahrzehnten die einst dort gebundene Menge an Quecksilber. Quecksilber reichert sich nicht nur bevorzugt im Nervengewebe an. Nein, es setzt sich im Gehirn extrem hartnäckig fest und wird auch genau dort zerstörerisch tätig – nämlich direkt an den Nervenzellen. Nicht wenige Studien belegen mittlerweile, dass Gehirne von verstorbenen Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson im Vergleich zu Kontrollgruppen über die Maßen mit Quecksilber belastet waren.

Kann der Körper Schwermetalle selbst abbauen?

Gewiss, prinzipiell kann unser Organismus vor allem über Leber, Niere, Darm und Haut – die sogenannten ausleitenden Organe – jeden Tag eine bestimmte Menge an Schwermetallen loswerden. Allerdings ist die eigene Entgiftungsfähigkeit für Schwermetalle sehr individuell. Aufgrund der genetischen Unterschiede wird verständlich, warum einige Menschen auch mit hoher Schwermetallbelastung nie Beschwerden oder Krankheiten entwickeln. Nähere Informationen darüber finden Sie im Beitrag “Entgiftung – eine wichtige Methode der Biologischen Medizin“.

Die Entgiftungsfähigkeit des Körpers ist im Wesentlichen von drei Faktoren abhängig:

  • der genetisch individuellen Entgiftungsfähigkeit,
  • der aktuellen Mineralstoffversorgung und
  • dem Lebensalter, denn die Entgiftungsleistung nimmt mit zunehmendem Alter ab.

Wie kann man Schwermetalle testen?

Auf dem Markt werden Schwermetall-Tests aus unterschiedlichsten Körpermaterialien angeboten: Vollblut, Urin, Haarmineralanalyse oder sogar Zehennägel. Bedenken Sie, dass Messmethoden ohne vorherige Mobilisation der Schwermetalle aus dem Speichergewebe immer nur die aktuelle Giftmenge widerspiegelt, die Ihr Körper selbst ausgeleitet hat. Gerade bei „schlechten Entgiftern“ wird so das Ergebnis maßgeblich verfälscht.

Um eine chronische Schwermetallbelastung im Körper zu messen, müssen die Schwermetall-Depots aus dem Gewebe mobilisiert werden. Dies wird mittels Provokationstest (Mobilisationstest) erreicht.

Wirkliche Klarheit über die tatsächliche Schwermetallsituation im Körper liefern nur sogenannte Provokationstests. Dabei werden dem Patienten Substanzen verabreicht, die mit den Schwermetallen feste Komplexe eingehen, sogenannte Komplexbildner oder „Chelatoren“. Sie ziehen die Schwermetalle aus dem Gewebe raus. Chelatoren, die typischerweise eingesetzt werden, sind DMPSAbk. für Dimercaptopropansulfonsäure: Chelatbildner,der über seine Sulfhydrylgruppe (-SH) einen stabilen Chelatkomplex mit Schwermetallen eingeht mit dem Harn schnell ausgeschieden werden kann. DMPS ist besonders wirksam bei Quecksilbervergiftung, EDTA68 und DMSA61. Fest gebunden an das Chelat werden die ausgelösten Schwermetalle dann auf natürlichem Weg über die Nieren und den Urin ausgeschieden. Die Messung der Schwermetallbelastung erfolgt dann anschließend aus einer Urinprobe. Der Provokationstest dient bei einer aktiven Schwermetallausleitung bereits als erste ausleitende Therapiesitzung.

Wie werden Schwermetalle ausgeleitet?

Um Schwermetalle loszuwerden gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie die eigene Entgiftungsfähigkeit des Körpers unterstützen (passive Entgiftung), zum anderen können Schwermetalle aktiv aus dem Gewebe mobilisiert und ausgeleitet werden. Experten der Biologischen Medizin kombinieren beide Methoden effektiv miteinander.

Aktive Ausleitung durch Chelat-Therapie

Für eine aktive Schwermetallentgiftung ist die Chelat-Therapie momentan die effektivste Methode auf dem Markt. Je nach Belastung und Verträglichkeit werden sogenannte Komplexbildner wie EDTA, DMSA oder DMPS eingesetzt. Entsprechende Therapieprotokolle gehen mittlerweile auf jahrzehntelange Erfahrungswerte zurück und sind gerade bei Mobilisation der “harten Kerle” unter den Schwermetallen (wie z. B. Blei und Quecksilber) sehr effektiv. Allerdings ist eine Schwermetallausleitung mittels Chelattherapie nicht immer ganz unheikel. Bei falscher und unsachgemäßer Durchführung kann es zunächst zu einer Erstverschlimmerung von Symptomen kommen. Der Arzt/Therapeut sollte daher Erfahrung auf dem Gebiet mitbringen. Die Chelat-Therapie erfolgt in einer Infusions-Serie. Je nach Schwermetallbelastung sind mehrere Infusionen notwendig. Sie werden in gewissen Abständen zueinander wiederholt, um dem Körper zwischendurch Regeneration zu gönnen. Die Chelate selbst werden unverändert und vollständig wieder aus dem Körper ausgeschieden und sind daher unbedenklich. Während der Therapie sollte auf einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt geachtet werden. Chelate schwemmen auch Nährstoffe wie Magnesium, Calcium, Eisen, Zink und Selen mit aus.

Passiv ausleiten durch Stärkung der körpereigenen Entgiftungsfähigkeit

Bei genetisch schlechten Entgiftern sollte die passive Entgiftung einer Chelat Therapie vorgezogen werden. Dabei werden die ausleitenden Organe wie Leber, Niere, Darm und Haut gestärkt oder Mineralstoffe eingenommen, die Enzyme im Körper flott machen. So wird der Abbau der Schwermetalle angekurbelt. Teilweise werden auch biologische Substanzen eingesetzt, die Schwermetalle im Darm binden können. Seien Sie vorsichtig mit alternativen chinesischen Heilpflanzen oder Algen, die selbst mit Schwermetallen belastet sind.

Zur Unterstützung der körpereigenen Entgiftungsfähigkeit kommen folgende Maßnahmen infrage:

  • Reduktion der täglichen Schwermetall-Aufnahme
  • Zufuhr von Lebensmitteln mit schützender Wirkung wie Kohl, Knoblauch, Bärlauch, Zwiebeln und Hülsenfrüchte
  • Meidung von Zusatzstoffen jeglicher Art
  • Schonende und professionelle Entfernung vorhandener Amalgam-Zahnfüllungen von einem ganzheitlich orientierten Zahnarzt
  • Professionelle Darmsanierung bei kranker Darmflora51 oder Störung der Darmschleimhaut (Leaky-gut-Syndromugsp: “löchriger Darm”: geschädigte Barriere der Darmschleimhaut)
  • Unterstützung der Entgiftungsorgane wie Leber, Niere und Darm durch Schwermetall-bindende Substanzen wie Chlorella, durch Heilfasten, Homöopathie und Phytotherapie, sowie Organ-aufbauende Therapien
  • Orthomolekulare Therapie mit Mikronährstoffen wie Selen, Alpha-Liponsäure, Zink, Curcuma, Silymarin oder Melatonin zum Abfangen freier Radikale90.

Hochreaktive Substanzen aus dem Zellstoffwechsel, welche Proteine, Enzyme und DNA schädigen können

Sie wollen wissen, was es mit dem Leaky-gut-Syndrom auf sich hat? Haben Sie gewusst, dass unsere Darmgesundheit eine ganz entscheidende Rolle bei vielen chronischen Erkrankungen spielt? Alles darüber lesen Sie im Beitrag “Undichter Darm – VIP Zugang für chronische Erkrankungen“.

Wer leitet Schwermetalle aus?

Schwermetallausleitungen werden nur von Biologischen Ärzten und Therapeuten durchgeführt. Gerade für die aktive Chelat-Therapie sollten Sie sich einen Schwermetallexperten mit medizinischer Laufbahn suchen. andrino arbeitet derzeit mit Hochdruck an einem deutschlandweiten Therapeutenverzeichnis. Bleiben Sie auf dem Laufenden.

Unser andrino Tipp zu Schwermetallen

Schwermetalle sind aus Sicht der Biologischen Medizin eines der wichtigsten Umweltgifte überhaupt. Es gibt kaum ein Symptom und quasi keinen zellulären Mechanismus, der nicht durch Schwermetalle gestört werden kann. Bei der Entstehung vieler chronischer Erkrankungen spielen Schwermetalle eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Haben Sie die toxischen Metalle also immer im Blick!

Eine hohe Schwermetallbelastung ohne offensichtlich erkennbaren Grund ist indirekt meist ein Hinweis auf eine genetisch schlechte Entgiftungsfähigkeit. Manche biologischen Mediziner messen die genetisch bedingte Entgiftungsfähigkeit über ein DNA-ScreeningMethode der Genetik, bei der definierte Abschnitte der DNA (Erbgut) oder die gesamte Erbsubstanz detektiert werden. Fragen Sie Ihren Therapeuten danach! Wenn Sie zu den genetisch schlechten Entgiftern gehören, ist es im Sinne der “echten Prävention” enorm wichtig für Sie, die Schwermetall-Aufnahme im Alltag so gut es geht zu vermeiden.

Folgende Literatur diente darüber hinaus als Grundlage für diesen Artikel und kann Ihnen weiterführende Informationen vermitteln:

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