Ob Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel: Die Auslöser für allergische Symptome können vielfältig sein. Um das Immunsystem zu beruhigen ist es wichtig, den oder die Allergie Auslöser, sogenannte Allergene zu kennen. Um zweifelsfrei herauszufinden, was genau Ihr Immunsystem in Aufruhr versetzt, stehen verschiedene Testverfahren zur Verfügung. Die Etablierte Medizin setzt – wenn möglich – auf Allergenvermeidung und die Behandlung der Symptome. Die Biologische Medizin geht einen ganz entscheidenden Schritt weiter. Findige Therapeuten bauen auf eine umfassende Labordiagnostik, die unter anderem Informationen über die Darmgesundheit, mögliche Umweltgifte, den Säure-Basen-Haushalt, über chronischen Stress und über die individuelle Entzündungssituation des Immunsystems erlauben. Diese Grundlage liefert wertvolle Hinweise über die eigentlichen Ursachen der Allergie und macht anschließend eine gezielte und kurative Therapie tatschlich möglich. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Allergie-Tests vor und geben Ihnen wertvolle Tipps, worauf Sie bei der Arztsuche achten sollten.
Um einen Allergie-Basistest machen zu lassen, können Sie prinzipiell auch einen “normalen” praktischen Arzt aufsuchen oder sich an ein spezielles Allergiezentrum wenden. Auch bei zahlreichen Fachärzten (Hautarzt, Lungenarzt, Internist, Kinderarzt) können Sie testen lassen, welche Allergieauslöser bei Ihnen ausschlaggebend sind. Normalerweise müssen Sie nichts dafür bezahlen, denn bei entsprechendem Allergie-Verdacht übernehmen die Krankenkassen für einen Allergie-Test die Kosten. Da viele Patienten allerdings mittlerweile auch an sogenannten Pseudoallergien und Kreuzallergien leiden, sind die üblichen Allergie-Tests leider nicht immer und unbedingt erfolgreich. Auch liefern gängige Allergie-Tests keinesfalls eine Aussage über die wahren Allergie-Ursachen, sondern charakterisieren bestenfalls das Profil sämtlicher Allergene. Im Folgenden erklären wir Ihnen die üblichen Testverfahren.
Der Pricktest dient dem Nachweis von Allergien vom Typ-1. Dazu gehören unter anderem Allergien vom Soforttyp, wie zum Beispiel gegen Pollen, Tierhaare und Hausstaubmilben. Beim Prick-Test [engl. prick = Einstich] bringt der Arzt Tropfen mit einer wässrigen Lösung auf den Unterarm auf, die verschiedene Allergene enthält. Anschließend wird die Haut ganz leicht eingeritzt. Unverzügliche Rötungen oder Quaddeln an der Einstichstelle bieten einen Hinweis auf die Existenz von IgE-Antikörpern und damit gegen eine Allergie.
Manchmal treten allergische Reaktionen erst nach mehreren Stunden bis Tagen auf, beispielsweise bei einer Nickel-Allergie. Der Test auf solche Spättyp-Allergien (Allergie vom Typ-4) funktioniert mithilfe eines Pflasters [engl. patch = Pflaster], das auf den Rücken aufgebracht wird und verschiedene Allergene enthält. Die Kontrolle erfolgt nach frühestens 24 Stunden. Eine allergische Reaktion zeigt sich durch Rötungen, Juckreiz oder Bläschen.
In manchen Fällen wird zur Abklärung einer Allergie auch Blut entnommen und im Labor untersucht – etwa dann, wenn die Ergebnisse von Hauttests unklar ausfallen. Je nachdem, um welchen Allergietyp es sich handelt, produzieren die Zellen des Immunsystems massenhaft Antikörper einer bestimmten Klasse. Im Falle der Sofortallergien sind das sogenannte IgE-Antikörper, die sich an Mastzellen heften und direkt nach Kontakt mit dem Allergen zur Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe führen. Bei Allergien vom Spättyp hingegen – wozu auch viele Nahrungsmittelallergien zählen – handelt es sich vielmehr um Antikörper vom Typ IgG. Nicht erfasst werden beim Antikörper-Bluttest allerdings Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsbestandteile wie Gluten oder Weizen, die oftmals Allergie-ähnliche Symptome wie Reizdarm, Stuhlunregelmäßigkeiten, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten verursachen. Unverträglichkeiten gerade gegen Nahrungsmittel kommen immer häufiger vor und sind eine sehr wichtige Differenzialdiagnose bei der Ursachensuche!
Allergien gegen Nahrungsmittel sind oft nicht ganz einfach zu diagnostizieren. So kann bei einer Gluten-Allergie der Test auf Antikörper uneindeutig sein. Der Arzt wird daher zusätzlich eine Magen-Darm-Spiegelung mit Gewebeentnahme vornehmen. Auch ein Weizen-Allergie-Test umfasst oft mehrere Schritte: Wenn Prick-Test und Bluttests keine Klarheit bringen, kann man versuchen, Weizenprodukte entweder wegzulassen oder gezielt zuzuführen und zu schauen, was passiert (Eliminations- und Provokationstests). Ähnliches gilt beim Verdacht auf eine Histamin-Unverträglichkeit (“Histamin-Allergie”): Einen Test, der sofortige Klarheit bringt, gibt es leider nicht. Ob und wie viel Histamin Sie vertragen, kann oft nur im Rahmen eines “Praxistests” festgestellt werden.
Haut- und Provokationstests können risikoreich sein und für den Patienten eine echte Tortur darstellen. Nicht wenige Pollenallergiker zum Beispiel entwickeln im Laufe der Zeit sogenannte Kreuzallergien. Wegen einer sehr ähnlichen Eiweißstruktur können dann auch völlig “artfremde” Allergene das gereizte Immunsystem ärgern. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag “Kreuzallergie: mit Apfel, Birne oder Sellerie übers Kreuz“. Häufig vorkommende Allergene, die strukturelle Ähnlichkeit haben, sind zum Beispiel Birkenpollen und Karotte oder Haselpollen und Nüsse.
Richtig gefährlich können Kreuzallergene bei der Durchführung von Allergietests werden. Kommt ein Allergiker gleichzeitig mit seinem Allergen und einem Kreuzallergen in Berührung, kann dies zu einer sehr starken allergischen Reaktion führen und schlimmstenfalls einen anaphylaktischen Schock auslösen. Sehr viel sicherer sind deshalb sogenannte zelluläre Funktionstests. Dabei wird dem Patienten Blut abgenommen, das jeweilige Allergen aber erst in vitro – also im Reagenzglas – zugegeben. Anschließend wird kontrolliert, ob und wie die Immunzellen reagieren. Zudem sind zelluläre Allergietests sehr viel genauer als Hauttests, müssen allerdings vom Patienten aus eigener Tasche bezahlt werden. Gerade bei Nahrungsmittelallergien, bei Allergien gegen Zusatzstoffe, auch in Medikamenten oder gegen bestimmte Zahnfüllungen, kann ein solcher Test sehr sinnvoll sein. Biologische Therapeuten bieten einen solchen Test an.
Die Suche nach dem Allergen und möglichen Kreuzallergenen ist richtig und wichtig. Gerade bei Nahrungsmittelallergien ist diese Information sehr hilfreich bei der Allergie-Therapie – auch für einen biologischen Therapeuten. Solange nämlich die Ursache noch nicht behoben ist, ist ein gezielter Verzicht des Allergie-auslösenden Stoffes eine echte Wohltat für das Immunsystem. Entzündungen können leichter abklingen und weitere Therapiemaßnahmen fallen so auf fruchtbaren Boden.
Weit über den klassischen Allergietest hinaus kümmern sich biologische Experten in erster Linie um die Abklärung der wahren Allergie-Ursache. Deshalb wird in der Regel eine umfassende Labordiagnostik durchgeführt, die auch Differenzialdiagnosen mit Allergie-ähnlichen Symptomen wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Pseudoallergien gegen Zusatzstoffe miterfasst. Dazu gehören auch sämtliche Unverträglichkeiten gegen Gluten und Weizen oder gegen Glutamat, sowie mögliche Intoleranzen (z. B. gegen Histamin, Sorbit, Lactose oder Fruktose). Biologische Mediziner versuchen sich darüber hinaus einen Überblick über mögliche Umweltgifte (z. B. Schwermetalle) zu verschaffen und messen u. a. die Säurebelastung des Bindegewebes (des Grundgewebes). Auch eine Beurteilung der aktuellen Entzündungssituation ist wichtig für die anschließende Therapie. Bei der biologischen Allergie-Diagnostik liegt der Schwerpunkt in erster Linie auf der Untersuchung der Darmflora und der Darmgesundheit. Nach den Erfahrungen biologischer Experten ist die Darmschleimhautbarriere bei vielen Allergikern ziemlich “leck” – viele leiden unter einem sogenannten Leaky-gut-Syndrom. Auch die individuelle Stressbelastung sollte labordiagnostisch unter die Lupe genommen werden. Chronischer Stress bringt nicht nur das Immunsystem aus der Balance, sondern raubt unserem Körper auch wichtige Nährstoffe, was dann wieder Entzündungen begünstigt. Haben Sie gewusst, dass Stress tatsächlich messbar ist? Unser Beitrag “Herzratenvariabilität (HRV): wie voll ist Ihr Stress-Akku” erklärt Ihnen dieses spannende Kapitel ganz ausführlich.
Die Suche nach dem Allergen gestaltet sich teilweise schwieriger als Sie es wahrscheinlich vermuten. Gerade bei Allergien vom Spättyp (u. a. Nahrungsmittelallergien vom Typ-3) sind Sie als Patient für den einen oder anderen Therapeuten ein Buch mit sieben Siegeln. So können plötzliche Symptome wie Durchfall auch durch Nahrungsmittel verursacht werden, die Sie vor drei Tagen gegessen haben. Auch versteckte Wohngifte sind teilweise nicht einfach aufzuspüren – gerade wenn sie beispielsweise nicht sichtbar verbaut sind. Grundlage einer Allergiediagnostik und Allergiebehandlung sollte daher immer eine umfangreiche Anamnese10 sein, nicht zuletzt um den Geldbeutel des Patienten zu schonen. Aus der Krankengeschichte kann ein biologischer Therapeut in etwa herauslesen in welche Richtung die Ursachen-basierte Therapie gehen muss. Im gemeinsamen Gespräch macht der Arzt bzw. Therapeut mögliche Wohngifte oder Kosmetika und Reinigungsmittel ausfindig, fragt nach akuter und ständiger Medikation und nimmt Ihre Ernährungsgewohnheiten unter die Lupe.
Die ganzheitliche biologische Allergie-Diagnostik umfasst u.a. folgende Tests:
Wenn Sie an einer Allergie leiden und Ihre Symptome für immer in den Griff bekommen wollen ist eine ganzheitliche Labordiagnostik und Therapie Voraussetzung. Suchen Sie sich einen biologischen Therapeuten, der sich besonders auf dem Gebiet der “Allergologie” auskennt. Achten Sie auch unbedingt auf die fachliche Expertise Darmsanierung und Entgiftung. Unser Tipp: Das Therapeutenverzeichnis hier auf andrino hilft Ihnen bei der Suche nach einem Arzt in Ihrer Nähe, wo Sie sich nicht nur auf eine Allergie testen lassen können, sondern Ihre Erkrankung auch gleich an der Wurzel packen können.
andrino möchte chronisch kranken Menschen auf ihrem Weg zu einer höheren Lebensqualität helfen. andrino ist Ausdruck der gemeinsamen Vision, chronischen Krankheiten wirkungsvoll zu begegnen - gemeinnützig, unabhängig und nicht Profit orientiert.
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