Sport ist Mord – diesen Satz haben Sie bestimmt schon oft gehört. Mancher von uns hat ihn vielleicht schon benutzt, um vor sich selbst eine gute Ausrede zu haben, um unsere – sicherlich oft beschlossene – Fitnessverbesserung wieder mal nicht in die Tat umzusetzen.
Also, was denn nun? Ist Sport gesund oder eher nicht? Wenn ja, welche Sportart und wieviel davon? Und warum fällt es den meisten von uns immer wieder so schwer sich aufzuraffen, um den guten gesundheitlichen Vorsatz endlich in die Tat umzusetzen?
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Studien, die auf die gesundheitsfördernden Wirkungen der sportlichen Betätigung hinweisen. Im Jahr 2012 wurde in der renommierten Zeitschrift „Lancet“ eine Studie veröffentlicht, die herausgefunden hat, dass durch eine Steigerung der körperlichen Aktivität um nur 10 % weltweit 533.000 frühzeitige Todesfälle pro Jahr zu vermeiden wären.
Nach einer anderen sehr groß angelegten amerikanischen Studie aus dem Jahr 2005 sinkt das Mortalitätsrisiko bei Brustkrebspatientinnen bei sportlich-aktiven Frauen im Vergleich zur nicht-aktiven Vergleichsgruppe
um 26 – 40 %.
Auch bei Herz-, Alzheimer-, MS-Patienten und vielen anderen chronisch Erkrankten wurden bereits Studien durchgeführt, die beweisen konnten, dass Sport das klinische Erscheinungsbild verbessert, also das subjektive Befinden der Patienten. Aber auch messbare Laborparameter verbessern sich häufig. So konnte man beispielsweise bei Tumorpatienten nachweisen, dass NK-Zellen (natürliche Killer-Zellen), also die Zellen, die natürlicherweise Tumorzellen angreifen und vernichten, nach dem Sport vermehrt aus dem Blut ins Tumorgewebe abwandern, um den Tumor dort gezielter bekämpfen zu können. Gleichzeitig werden diese Zellen durch Sport zytotoxischerFähigkeit einer Substanz, eine Zelle zu schädigen oder zu zerstören. Das heißt sie ziehen bildlich gesprochen einen größeren Knüppel, um gegen die Krebszellen vorzugehen.
Der Hauptmechanismus besteht, wie wir heute wissen, in einer immunmodulierenden Wirkung. Vereinfacht ausgedrückt: ein zu träge reagierendes Immunsystem wird auf Trab gebracht und ein überschießendes (z. B. bei Allergien/Autoimmunerkrankungen) wird wieder in die richtige Richtung gelenkt.
Die wichtigste Frage ist also geklärt: Ja, regelmäßige Bewegung ist gesund!
Aber Bewegung bedeutet viel mehr:
Wenn gesundheitliche Aspekte im Vordergrund stehen, sollte es immer ein moderates Ausdauertraining im aerobenFachbegriff für sauerstoffabhängig, Gegenteil von anaerob. Stoffwechselprozesse von Zellen oder Organismen, die nur in Gegenwart von Luft-Sauerstoff ablaufen können Gegenteil von anaerob. Sauerstoff wird zum Leben benötigt Bereich sein. Das heißt: mindestens 30 Minuten, falls man auch abnehmen möchte (ab 30 Minuten setzt die Fettverbrennung so richtig ein). Der Puls nicht zu hoch, am besten so niedrig, dass Sie sich nebenher noch mühelos unterhalten könnten, ohne kurzatmig zu werden.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche von moderater Intensität, wie rasches Gehen oder 75 Minuten anstrengende Aktivität, wie schnelles Laufen. Eine Kohortenstudie, die im Jahr 2012 veröffentlicht wurde und an der über 400.000 Menschen teilgenommen haben, hat ergeben, dass bereits 15 Minuten moderate Aktivität pro Tag das Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zu der inaktiven Gruppe um 14 % reduziert und die Lebenserwartung um 3 Jahre verlängert. Jede Viertelstunde zusätzlicher täglicher Aktivität reduzierte das Mortalitätsrisiko um je 4 %.,
Das hat etwas mit der Psyche des Menschen zu tun. Diejenigen, die die segensreichen Wirkungen des regelmäßigen Sportes noch nicht selbst erlebt haben, (z. B. einen besseren Schlaf, besseres Aussehen, einen besseren Trainingszustand sowie ein intaktes und starkes Immunsystem) müssen erst einmal etwas investieren (sofort), um (später) eine Belohnung zu bekommen. Daher neigen wir Menschen zum Aufschieben oder benutzen Ausreden (s. o.). Also sollten wir uns überlegen, wie wir unsere eigene Psyche überlisten können. Zumindest so lange, bis sich die ersten spürbaren Erfolge einstellen und uns bei der Stange halten.
Belohnen Sie sich doch einfach sofort für Ihre Disziplin.
Falls Sie laufen langweilig finden, könnten Sie sich ja während des Laufens ein spannendes Buch über den Kopfhörer vorlesen lassen. Falls Sie gerne Filme schauen und sie zu Hause die Möglichkeit haben, ein Fitnessgerät aufzustellen, dann kombinieren Sie doch Fitness mit einem interessanten oder spannenden Film. Wenn Sie über diese Frage kreativ nachdenken, fällt Ihnen sicherlich die perfekte Strategie ein.
Bitte beachten Sie, dass Sie, bevor Sie mit Ihrem Bewegungsprogramm beginnen, dieses mit Ihrem Therapeuten absprechen, um Risiken bei Ihrem individuellen Gesundheitszustand auszuschließen.
Wenn Sie mehr über die vielen positiven Wirkungen von regelmäßiger Bewegung wissen wollen und auch welche anderen Möglichkeiten es noch gibt, sportlich etwas für Ihre Gesundheit zu tun und welche spannenden Zusammenhänge es noch zu entdecken gibt, dann informieren Sie sich doch auf andrino im Bereich Expertenwissen.
andrino möchte chronisch kranken Menschen auf ihrem Weg zu einer höheren Lebensqualität helfen. andrino ist Ausdruck der gemeinsamen Vision, chronischen Krankheiten wirkungsvoll zu begegnen - gemeinnützig, unabhängig und nicht Profit orientiert.
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