Selbstverständlich lässt sich Ihr persönliches Empfinden nicht in Zahlen ausdrücken. Trotzdem muss der Arzt einige Schilddrüsenwerte bestimmen, um eine Hashimoto Thyreoiditis zu diagnostizieren und ihren Verlauf zu beobachten. Besondere Aussagekraft besitzen dabei die sogenannten TSH-Werte sowie die Werte der Schilddrüsen-Antikörper. Vertreter der Biologischen Medizin empfehlen für eine gezielte Behandlung oft weitere, darüber hinausgehende Labortests – welche, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Zur Hashimoto-Diagnostik kommen im Wesentlichen zwei Verfahren zum Einsatz: Ultraschall-Untersuchungen sowie die Bestimmung von Blutwerten. Durch einen Ultraschall der Schilddrüse kann der Arzt krankheitstypische Veränderungen feststellen, etwa eine Verkleinerung oder Vergrößerung. Solche Veränderungen können aber auch andere Gründe haben. Deshalb wird der Arzt zur Diagnose von Hashimoto auch Blutwerte bestimmen. Welche Werte bei Hashimoto erhöht sind und wie sehr, ist jedoch oft von Patient zu Patient verschieden. Um eine Thyreoiditis vom Typ Hashimoto zu erkennen, ist daher immer ein Blick auf das “große Ganze” nötig!
Gewebeveränderungen bei Hashimoto-Thyreoiditis kann der Arzt mit einem hochauflösenden Ultraschall in Farbdopplertechnik darstellen. Die Entzündung bläht die Schilddrüse auf, das Entzündungswasser lässt sie dunkler erscheinen. Hat im Verlauf der Hashimoto-Thyreoiditis bereits der Umbau des Schilddrüsengewebes eingesetzt, ist eine deutliche Narbenbildung erkennbar. Nicht immer ist diese Echoarmut gleichmäßig über die Schilddrüse verteilt. Das Gewebe erscheint dann wie von Motten zerfressen. In den meisten Fällen zerstört die chronische Entzündung langfristig das Schilddrüsengewebe. Die Schilddrüse wird dann kleiner und man spricht von einer atrophischen Hashimoto-Thyreoiditis [mediz. “verkümmert”, “schwindend”].
Eine Schlüsselrolle in der Hashimoto-Diagnostik nehmen die TSH-Werte (TSH basal) ein. Bei TSH handelt es sich um ein Steuerhormon aus der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), das die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen anregt. Normalerweise sorgt eine Art “Regelkreis” dafür, dass immer genug Schilddrüsenhormone im Blut zirkulieren. Wenn die Schilddrüse chronisch entzündet ist (wie typischerweise bei Hashimoto), verändert sich die Menge der Schilddrüsenhormone: Nimmt deren Konzentration ab, produziert die Hirnanhangsdrüse mehr TSH. Ist somit der TSH-Wert zu hoch, dann deutet das auf eine Schilddrüsen-Unterfunktion hin. Ist dagegen der TSH-Wert zu niedrig, kann eine Überfunktion vorliegen. Weil der TSH-Wert auch ganz natürlichen Schwankungen unterliegt, braucht die Interpretation viel Fingerspitzengefühl!
Das Hirnhormon TSH liefert nur eine indirekte Aussage über die tatsächliche Gesundheit der Schilddrüse
Manchmal führen veraltete Normwerte auch dazu, dass die Schilddrüsenerkrankung nicht rechtzeitig erkannt wird. Beharren Sie daher auf die Untersuchung zusätzlicher Schilddrüsenwerte.
Haben Sie sich mit Ihrer Schilddrüse schon einmal näher beschäftigt? Der Beitrag “Was genau passiert in der Schilddrüse bei Hashimoto?” gibt Ihnen dazu den perfekten Überblick.
Dabei handelt es sich in erster Linie um bestimmte Schilddrüsen-Autoantikörper. Also Abwehrstoffe, die der Körper gegen die eigene Schilddrüse produziert. In etwa 95 Prozent der Fälle sind bei Hashimoto die Werte für die sogenannten TPO-Antikörper (TPO AK) erhöht. Diese richten sich gegen das wichtige Enzym TPO (Thyreoperoxidase). Zusätzlich sind bei rund 70 Prozent der Betroffenen die TG-Antikörper (Tg-AK) erhöht. Diese greifen das Eiweiß Thyreoglobulin an, ein Ausgangsprodukt für die Schilddrüsenhormone.
Haben Sie gewusst, dass die Schilddrüse Jod benötigt, um mithilfe der TPO (Thyreoperoxidase) die Schilddrüsenhormone herzustellen? Ein Jodmangel fördert daher Entzündungen an der Schilddrüse. Biologische Mediziner wissen, unter professioneller Jod-Therapie können die Werte für Autoantikörper deutlich sinken. Im Beitrag “Hashimoto und Jod: Ein kompliziertes Verhältnis” erhalten Sie wichtige Informationen, wie Ihnen eine Nährstofftherapie mit Jod bei Hashimoto helfen kann.
Bei der Bestimmung des TSH-Wertes handelt es sich im Grunde um eine Schmalspur-Diagnostik. Allein über den TSH-Wert ist Hashimoto leider nicht zweifelsfrei zu diagnostizieren. In der Schilddrüse selbst wird das Hormon L-Thyroxin (T4) gebildet, das dann außerhalb der Schilddrüse (hauptsächlich in der Leber) in seine biologisch aktive Form, in das Trijodthyronin (T3) umgewandelt wird. T3 wird aber erst aktiv, wenn es sich von seinem Transportprotein abspalten hat. Diese freie Form von T3 nennt man dann kurz fT3. Die Gesamtmenge von T3 und fT3 nennt sich dann TT3 (totales T3). Bei der Umwandlung von T4 nach T3 geht der Körper aber auf Nummer sicher. Er behält eine Art T3-Backup ein. Das sogenannte “Reverse T3″ (rT3). rT3 ist im Ruhemodus und”wartet” sozusagen, bis es gebraucht wird. So verhindert der Körper, dass niemals zu viel oder zu wenig aktives T3 vorhanden ist und beugt damit genau den Symptomen vor, mit denen auch Hashimoto Betroffene zu kämpfen haben. Es gibt allerdings viele andere Ursachen, welche die Umwandlungsschritte vom T4 zum T3 stören können. Dazu gehören u. a. Erkrankungen der Leber, Diabetes, Magersucht aber auch ein Mangel des Spurenelements Selen. Eine erweiterte Schilddrüsendiagnostik sichert also die Diagnose Hashimoto und gibt dem Arzt Hinweise darauf, welche Hormonpräparate in Ihrer Situation am zielführendsten sind.
Sie wollen erfahren, was es mit dem “Low-T3-Syndrom” auf sich hat und welcher Arzt Ihnen bei einer umfassenden Hashimoto Hormondiagnostik weiterhelfen kann? Der Beitrag “Reverses T3 (rT3): Der Schlüssel zum perfekten Schilddrüsenmedikament” gibt Ihnen einen tieferen Einblick.
Doch die Analytik von fT3, rT3 und TT3 ist bei Weitem noch nicht alles, was Ihr Arzt für Sie tun kann. Biologische Mediziner empfehlen eine umfangreiche Diagnostik, die den tatsächlichen Ursachen der Hashimoto Erkrankung auf die Spur kommen. Und das wiederum ermöglicht eine wirklich ursächliche, zielgerichtete Behandlung – anstatt nur auf Symptomebene “herumzudoktern”.
Biologische Mediziner betrachten den Menschen allumfassend. Die Biologische Medizin weiß: Hashimoto Thyreoiditis ist kein isoliertes Geschehen, das nur die Schilddrüse betrifft. Die chronische Schilddrüsenentzündung hat tiefere Ursachen. In vielen Fällen spielen Darmgesundheit, Nährstoffmängel wie Jod, Vitamin D oder Selen oder eine übermäßige Belastung mit Schwermetallen bei Hashimoto Patienten eine ganz große Rolle. Für eine wirklich Ursachen-orientierte Hashimoto-Therapie setzen Experten der Biologischen Medizin deshalb u. a. auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten (wie Glutenunverträglichkeit), die Messung von Stresshormonen (z. B. Cortisol-Tagesprofil), eine Analyse der Darmflora, die Messung von Mineralstoffen per Mineralstoffvollblutanalyse sowie auf die Abklärung des Vitamin D-Spiegels.
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