Leaky gut effektiv testen

Eine erhöhte Darmdurchlässigkeit, das sogenannte Leaky-gut-Syndrom, kann viele chronische Beschwerden und Erkrankungen fördern und mitbedingen. Dazu gehören in erster Linie Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, Hashimoto aber auch Allergien, Formen der Glutenunverträglichkeit, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Neuro-inflammatorische Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson oder rheumatoide Arthritis, Reizdarm und Krebs. Das tückische dabei: Einen löchrigen Darm spüren Sie nicht. Er entsteht schleichend, oftmals über Jahre hinweg, lange bevor eine chronische Erkrankung überhaupt diagnostiziert wird. Hinweise auf ein Leaky-gut-Syndrom können Symptome wie Stuhlunregelmäßigkeiten (Verstopfung, Durchfall, Flatulenz), Pilzbefall oder begleitende Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben, an denen Betroffene häufig leiden. In solchen Fällen wird das Leaky-gut-Syndrom nicht selten durch eine kranke Darmflora bedingt. Andere Leaky gut Patienten hingegen haben mit ihrer Verdauung keinerlei Schwierigkeiten, werden aber von einer chronischen Erkrankung geplagt, bei denen Stress eine große Rolle spielt. Beispiele hierfür sind Parkinson, Burnout oder Krebs. So wird der löchrige Darm in diesen Fällen “von innen” über die Darm-Hirn-Achse durch eine übermäßige Ausschüttung von Stresshormonen getriggert.

Ein Leaky-gut-Syndrom kann biologisch-medizinisch erfolgreich behandelt werden. Für eine optimale Therapie ist es allerdings notwendig das Ausmaß der Darm-Durchlässigkeit zu kennen, bestenfalls natürlich die Ursache. Viele Therapeuten messen deshalb neben den spezifischen Labormarkern für das Leaky-gut-Syndrom weitere Parameter213, die den Zustand der Darmschleimhaut und des Darm-Immunsystems möglichst gut abbilden.

In folgendem Artikel erfahren Sie, wie Sie ein Leaky-gut-Syndrom effektiv testen und welche Marker168 darüber hinaus für eine umfangreiche Beurteilung Ihrer Darmschleimhaut  infrage kommen.

Leaky gut effektiv testen

Warum wird der Darm manchmal durchlässig?

Ein gesunder Darm erfüllt zwei zentrale Funktionen:

  1. Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen (Aufnahmefunktion)
  2. Abwehr von Schadstoffen und schädlichen Mikroorganismen (Barrierefunktion)

Zwei völlig konträre Herausforderungen, die unser Darm stets aufs Neue bewältigen muss. An der Front arbeiten deshalb für Ihre Gesundheit die Schleimhaut, das Immunsystem, die bakterielle Darmflora sowie das Darm-Nervensystem304,, das mit dem vegetativen Nervensystem307 des gesamten Körpers in Verbindung steht. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Durchlässigkeit des Darms engmaschig kontrolliert wird. Für jeden Einzelfall wird entschieden, was darf hinein und was bleibt lieber draußen. Die Darm-Durchlässigkeit kann im gesunden Zustand jederzeit erhöht oder erniedrigt werden, damit wir in gefährlichen Situationen bedarfsgerecht reagieren können.

Gelangen in den Dünndarm zum Beispiel unbeliebte Gäste wie das Bakterium Vibrio cholerae (Erreger der Cholera), wird die Durchlässigkeit des Darms sogleich erhöht. Im Grunde eine Notfallreaktion, die Wasser über einen hydrostatischen Druckgradienten in das Darmlumen strömen lässt, um die Bakterien aus dem Dünndarm auszuspülen. Es entsteht der klassische Durchfall, den Sie kennen! Nach der Krise stellt ein gesunder Darm die ursprüngliche Dichtigkeit sofort wieder her. Krank wird der Darm erst, wenn die Darm-Durchlässigkeit dauerhaft erhöht ist und die notwendige Dichtigkeit nicht mehr ohne Therapie hergestellt werden kann. In einem solchen Fall sprechen Mediziner von einem Leaky-gut-Syndrom [deutsch: löchriger Darm].

Wie sieht die Darmschleimhaut aus?

Das Herzstück der Darmbarriere ist eine einlagige Zellschicht, die sogenannte Darm-Epithelschicht81. Sie trennt das Darmlumen (Verdauungsbrei) vom Körperinneren und grenzt den Körper nach außen ab. Eine Substanz gelangt aus biologischer Sicht also erst dann in unseren Körper, wenn diese dünne Zellschicht überwunden wurde. Damit ist die Epithelschicht DIE entscheidende Schleuse. Auf der dünnen Zellschicht in Richtung Darminhalt befinden sich der Darmschleim und unsere Darmflora51. Nach innen, unterhalb des Epithels, findet sich ein riesiges Arsenal an Immunzellen. Die Zellen der Epithelschicht sind besonders eng miteinander verknüpft, so ähnlich wie bei einem Reißverschluss. Die speziellen Verbindungen zwischen den Zell-Zwischenräumen nennen Wissenschaftler “Tight-Junctions” [deutsch: enge Verbindungen]. Bei intakter Darmschleimhaut-Barriere dichten die Tight Junctions die Zell-Zwischenräume vollständig ab und verhindern einen unkontrollierten Einstrom von größeren Proteinen, Mikroorganismen und Toxinen. Solche Antigene13 müssen durch eine gesonderte Kontrolle und können nur aktiv über spezialisierte Epithelzellen, also durch die Zellen hindurch (transzellulär) aufgenommen werden. Jedes Antigen wird also unter Aufsicht eingeschleust und sogleich dem darunterliegenden Darm-Immunsystem präsentiert. Das Darm-Immunsyszem entscheidet in jedem Einzelfall, ob der Eindringling attackiert oder toleriert wird.

Was bedeutet Leaky-gut-Syndrom?

Im Falle eines Leaky-gut-Syndroms [deutsch: Syndrom des durchlässigen Darms] geht die wertvolle Abdichtung zwischen den Epithelzellen zu großen Teilen verloren. Die Tight Junctions in den Zellzwischenräumen brechen auf. Im Gegensatz zu einer vorübergehenden Erhöhung der Darm-Durchlässigkeit bleibt die Darm-Durchlässigkeit beim Leaky-gut-Syndrom dauerhaft erhöht. Größere Moleküle strömen unkontrolliert zwischen den Epithelzellen (parazellulär) über die Schleimhaut. Der Darm wird leck und durchlässig für unerwünschte Eindringlinge wie Viren, Bakterien und Pilze. Die Folge: das Darm-Immunsystem wird mit Antigenen13 nur so bombardiert und schüttet entzündungsfördernde Substanzen aus.

Ein offener Darm führt auf Dauer immer zu einer chronischen Entzündung (silent inflammation272) unter der Darmschleimhaut. Die Entzündung der Darmschleimhaut wird in vielen Fällen systemisch und breitet sich auch auf alle anderen Schleimhäute oder sogar auf den ganzen Körper aus. Ist der Darm erst einmal leck und eine chronische Entzündung im Gange, wird sie ständig durch fiese Substanzen wie Nahrungsmittelzusatzstoffe, Gluten, Casein (Bestandteil der Milch), Pollen, Pilze (z. B. Candida) aber auch durch toxische Metalle (besonders Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Aluminium), die auch aus dem Zahnersatz stammen können, ständig weiter angeheizt. Solche Moleküle können im Falle eines löchrigen Darms die Darmschleimhaut nämlich ebenfalls ungehindert passieren.

Sie wollen mehr über das spannende Thema Leaky gut erfahren? Umfangreiche Informationen finden Sie in unserem Artikel “Leaky gut – Löcher wie ein Schweizer Käse?“.

Welcher Test kommt beim Leaky-gut-Syndrom infrage?

Die “Löcher” zwischen den Epithelzellen81 können nicht direkt gemessen werden. Der Nachweis eines Leaky-gut-Syndroms erfolgt indirekt, über sogenannte Biomarker36. Die Testung auf ein Leaky-gut-Syndrom wird von biologisch-medizinischen Ärzten und Heilpraktikern angeboten, die mit ganzheitlich orientierten Laboren zusammenarbeiten.

Folgende Labormarker haben sich zur Abklärung eines Leaky-gut-Syndroms bewährt:

Biomarker Material Normbereich Referenz
Zonulin im Serum Serum < 48,0 ng/ml Institut für Mikroökologie
Zonulin im Stuhl Stuhl < 78,0 ng/ml Institut für Mikroökologie
I-FABP Serum 389 – 2129 pg/ml IMD Labor Berlin
Laktulose/Mannitol/Quotient Urin < 0,07 Labor GANZIMMUN
Alpha-1-Antitrypsin (α-1-AT) Stuhl < 27,5 U/ml Labor GANZIMMUN

Labor Enterosan

Biomarker Zonulin

Sesam öffne dich – Zonulin reguliert die Darm-Durchlässigkeit

Die genaue strukturelle Zusammensetzung der Tight Junctions296 ist mittlerweile im Detail aufgeklärt. Dennoch sind die Mechanismen, also wie die Tight Junctions und somit die Durchlässigkeit des Darms genau reguliert werden, noch ziemlich unklar. Ein zentraler Regulator der Darm-Durchlässigkeit konnte allerdings ausfindig gemacht werden: das Zonulin!

Zonulin ist ein zuverlässiger Biomarker, der einen Leaky gut sehr sicher nachweisen kann.

Was genau ist Zonulin?

Zonulin ist ein Regulatorprotein, das bei bestimmten Reizen vermehrt von der Darmschleimhaut abgegeben wird. Seine Bindung an spezielle Zonulin-Rezeptoren (Andockstellen) auf den Darm-Epithelzellen bewirkt einen Umbau der Tight junctions. Das führt zu einer Öffnung von Kanälen zwischen den Epithelzellen und in Folge zu einer erhöhten Darm-Durchlässigkeit. Zonulin bindet an demselben Oberflächen-Rezeptor wie das Zonula occludens Toxin (Zot) des Bakteriums Vibrio cholerae (Erreger der Cholera). Zot und Zonulin bewirken also die gleichen biochemischen Vorgänge und führen zu einer direkten Lockerung der Tight junctions zwischen den Epithelzellen.

Folgende Reize führen u. a. zu erhöhten Zonulin-Werten:

  • chronischer Stress (übermäßige Aktivität des Sympathikus284)
  • kranke Darmflora (Darm-Dysbiose67)
  • systemische Entzündungen
  • Entzündung des Gehirns (Neuroinflammation)
  • Glutenhaltige Ernährung
  • Zufuhr von individuell unverträglichen Nahrungsmitteln

Die Arbeitsgruppe von Dr. Alessio Fasano von der University of Maryland in Baltimore konnte im konkreten Fall sehr gute Zusammenhänge zwischen einigen chronischen Erkrankungen und Beschwerden und erhöhten Zonulin-Werten nachweisen, u. a. bei Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Schwangerschafts-Diabetes, Insulin-Resistenz, Reizdarm, Zöliakie und anderen Glutenunverträglichkeiten, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, Multiple Sklerose, Morbus Bechterew, Fettleibigkeit, Hyperlipidämie, chronischem Müdigkeits-Syndrom oder Autismus.

Zonulin Test aus dem Blut oder Stuhl?

Zonulin  kann entweder aus dem Blut oder aus dem Stuhl getestet werden. Die Bestimmung aus dem Blutserum scheint sensitiver. Eine zuverlässige Messung aus dem Stuhl ist derzeit noch begrenzt und wird deshalb häufig nur als Richtwert und zur groben Orientierung benutzt. In vielen Fällen schlagen erhöhte Zonulin-Werte sowohl aus dem Serum als auch aus dem Stuhl sehr gut an.Die Kosten für den Zonulin Test liegen zwischen 30 und 50 Euro.

Grenzen der Zonulin-Diagnostik

Bei sehr schwerer Schädigung der Darmschleimhaut kann die Zonulin-Produktion durch die Epithelzellen vermindert sein. So kann es passieren, dass gerade bei einem ausgeprägten Leaky gut falsch negative Zonulin-Werte gemessen werden. Gerade bei starkem Verdacht auf ein Leaky-gut-Syndrom kann deshalb die Messung eines weiteren Biomarkers wie I-FABP sinnvoll sein.

Die Original Fachinformation - unsere Basis
Zonulin - Biomarker Leaky gut
Zonulin - ein Serummarker zum Nachweis von leaky gut

IMD Labor Berlin

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Alpha-1-Antitrypsin: preisgünstig aber gut

Alpha-1-Antitrypsin wird aus einer Stuhlprobe gemessen und zeigt die erhöhte Darmdurchlässigkeit indirekt an. Dennoch ist der Marker recht zuverlässig und die Kosten sind geringer als beispielsweise für die Marker Zonulin und I-FABP. Alpha-1-Antitrypsin wird in erster Linie in der Leber produziert. Bei erhöhten Werte im Stuhl geht man von einem Verlust des Alpha-1-Antitrypsins über die defekte Darmschleimhaut aus. Der Alpha-1-Antitrypsin Test ist somit ein indirekter Hinweis auf eine erhöhte Darmdurchlässigkeit bzw. auf das Leaky-gut-Syndrom. Nach wie vor ist Alpha-1-Antitrypsin aber ein wichtiger und relevanter Parameter in der biologisch-medizinischen Darm-Diagnostik.

Endotoxin aus dem Darm

Endotoxine sind Bestandteile der äußeren Zellmembran einer bestimmten Gruppe von Bakterien (sogenannte gramnegative102 Bakterien). Gramnegative Bakterien sind auch Mitglieder der natürlichen Darmflora. Endotoxine werden von lebenden gramnegativen Bakterien ständig durch Abspaltung von kleinen Bläschen (Vesikeln) freigesetzt, in größeren Mengen aber erst beim Absterben der Bakterien. Endotoxine reizen das Immunsystem und führen zu einer Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen, was letztlich wieder die Entzündung initiiert. Eine intakte Darmschleimhaut stellt sicher, dass keine bakteriellen Bestandteile, wie das Endotoxin, aus dem Darm in den Körper gelangen. Ist die Darmbarriere defekt, kann es zu einer Zunahme von Endotoxinen im Blut kommen. Die Untersuchung erfolgt nüchtern aus einer Blutprobe.

I-FABP Biomarker Leaky gut

I-FABP: neu und hochsensibel

Neben dem altbewährten Zonulin gibt es ein weiteres Protein, das eine erhöhte Darmdurchlässigkeit sehr zuverlässig anzeigt. I-FABP [engl: Intestinal-fatty acid binding], ein kleines aber sehr stabiles Protein, das normalerweise langkettige Fettsäuren an sich bindet und ausschließlich in den Darm-Epithelzellen vorkommt. Sobald die Darm-Durchlässigkeit minimal erhöht wird, wird I-FABP freigesetzt. Je größer die Schädigung der Darm-Epithelzellen, desto mehr I-FABP tritt in die Blutbahn über.

I-FABP ist ein hochsensibler Marker für das Leaky-gut-Syndrom.

Da das I-FABP ständig über die Niere ausgeschieden wird, eignet sich das I-FABP hervorragend zur tagesaktuellen Therapiekontrolle. Einige Labore, wie das Institut für Medizinische Diagnostik Berlin (IMD Labor Berlin) halten das I-FABP daher für aussagekräftiger als das Zonulin und raten bei Verdacht auf ein Leaky-gut-Syndrom zu dessen bevorzugten Messung.

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I-FABP als Biomarker
I-FABP - ein Biomarker für eine gestörte Darmbarrierefunktion

IMD Berlin

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Der altbewährte Lactulose-Mannitol-Test

Zur konkreten Beurteilung der Darmschleimhautbarriere gibt es einen älteren aber immer noch gültigen und sehr zuverlässigen Test. Er zeigt die Durchlässigkeit des Darms ganz konkret an. Der Laktulose/Mannitol-Test beruht auf der Messung zweier wasserlöslicher Zucker, die vom menschlichen Körper nicht verstoffwechselt werden und nach Aufnahme unverändert mit dem Urin wieder ausgeschieden werden: Lactulose und Mannitol. Der kleinere Einfachzucker Mannitol überwindet die Darmschleimhaut vorwiegend transzellulär über die Epithelzellen; der größere Zweifachzucker Lactulose hingegen kann nur zwischen den Epithelzellen hindurchströmen, wobei dessen Aufnahme durch die Tight junctions im gesunden Zustand nur gering ist. Ist die Darmdurchlässigkeit erhöht, nimmt die Aufnahme von Lactulose über die Tight Junctions deutlich zu, was aufgrund der funktionsunfähigen Epithelzellen zulasten der Aufnahme von Mannitol geht. Der steigende Lactulose-Wert und der sinkende Mannitol-Wert lassen sich über den sogenannten Lactulose-Mannitol-Quotienten (L/M-Quotient) zueinander in Beziehung setzen.

Je weiter der L/M-Quotient ansteigt, desto durchlässiger ist der Darm.

Durchführung des LactuloseMannitolTests:

Der Patient trinkt morgens nüchtern ein gelöstes Zuckergemisch aus Lactulose und Mannitol. Anschließend wird der Urin über 5 Stunden hinweg gesammelt. Aus der Urinprobe wird der Quotient aus Lactulose und Mannitol (L/M-Quotient) bestimmt. Da der Test für Patienten wesentlich zeitaufwändiger und belastender ist als die Abgabe einer Stuhl- oder Blutprobe, wurde er von vielen Laboren eingestellt oder wird nur noch als Referenz für die Etablierung neuer Tests verwendet.

Weitere Tests: Entzündung und Darm-Immunsystem

Um sich ein Gesamtbild über den Gesundheitszustand der Darmschleimhaut zu machen, werden in der Regel neben den Labormarkern168, die zuverlässig ein Leaky-gut-Syndrom nachweisen, weitere Parameter213 mitgemessen, die vor allem Entzündung und das Darm-Immunsystem unter die Lupe nehmen. Einen aussagekräftigen “Allroundmarker” zum Nachweis einer Darmschleimhaut-Entzündung gibt es allerdings nicht. Die Routinediagnostik hat gezeigt, dass Entzündungen der Darmschleimhaut sich zwar mit hoher Genauigkeit über die Messung verschiedener Marker im Stuhl erkennen lassen, aber nicht bei jeder chronischen Erkrankung steigen alle Werte an. Daher ergibt es Sinn, bei jedem Patienten individuell zu entscheiden, welche Marker in Kombination gemessen werden sollten.

Ein vollumfassender Darmcheck vergrößert den Therapie-Erfolg.

Weitere Parameter zur Beurteilung der Darmschleimhaut:

Biomarker Material Information
Calprotectin und Lactoferrin Serum Entzündung der Darmschleimhaut
Alpha-1-Antitrypsin Stuhl Entzündung

Leaky-gut-Syndrom

Eosinophiles Protein X (EPX) Stuhl Reizungen der Darmschleimhaut

Allergische Vorgänge

Lysozym Stuhl Entzündung der Darmschleimhaut
ß-Defensin Stuhl Entzündung der Darmschleimhaut

Funktionalität des Darm-Immunsystems

Sekretorisches IgA (sIgA) Stuhl Abwehrschwäche

Leaky-gut-Syndrom

Funktionalität des Darm-Immunsystems

Pankreas-Elastase (PMN) Stuhl Leistung der Bauchspeicheldrüse
Gallensäuren Stuhl Arbeitsweise der Galle
Mikroskopischer Nachweis

unverdauter Nahrungsbestandteile

Stuhl Funktion der Galle

Funktion der Bauchspeicheldrüse

Tumornekrosefaktor α (TNF-α) Serum Lokale Entzündung

Systemische Entzündung

C-reaktives Protein ultrasensitiv (hsCRP) Serum Systemische Entzündung
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) Serum Systemische Entzündung

Ist ein Leaky gut Test Zuhause möglich?

Prinzipiell ja, Sie können einen Leaky gut auch Zuhause aus einer Stuhlprobe messen. Online preisen diverse Anbieter Bluttests an, die einzelne Marker168 wie das Zonulin beinhalten. Auch gibt es Komplett-Sets mit mehreren Parametern214 für eine allumfassende Leaky gut Testung. Bedenken Sie allerdings, dass die Auswahl des individuell richtigen Labormarkers bzw. eine Kombination verschiedener Parameter erst nach vollständiger Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) möglich ist.

Die Auswahl an Leaky gut Tests sollte auf Ihre Situation zugeschnitten sein.

Ein vorheriger Besuch bei einem erfahrenen Therapeuten ist daher tatsächlich ratsam. Die Befundergebnisse sind in der Regel nur im Hinblick auf Ihre Beschwerden oder Ihre chronische Erkrankung nützlich. Denn nur so kann im Anschluss eine gezielte und erfolgreiche Leaky gut Behandlung durchgeführt werden. Die Anbieter der Home-Tests weisen in der Regel selbst darauf hin. Als Therapiekontrolle kann ein Leaky gut Test für Zuhause aber durchaus sinnvoll sein. Sprechen Sie dazu mit einem Therapeuten.

Wer testet einen durchlässigen Darm?

Ein Test auf ein Leaky-gut-Synrom wird von vielen biologischen Ärzten, Therapeuten und Heilpraktikern durchgeführt. andrino baut derzeit ein deutschlandweites Therapeutenverzeichnis auf. Achten Sie bei Ihrer Suche auf die Stichwörter “Mikrobiologe Therapie” und “Darmsanierung“. Hausärzte und Gastroenterologen führen den Test nicht durch.

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