Körperzellen arbeiten unermüdlich und benötigen dafür ständig Energie. Gebildet wird diese Energie in den Kraftwerken unserer Zellen, den Mitochondrien. Der Träger der Energie ist das kleine Molekül Adenosintriphosphat, kurz ATP. Die vorhandene Menge an ATP in der Zelle wird streng reguliert und auf einem stabilen Niveau gehalten. Funktionieren die Mitochondrien nicht richtig wird weniger ATP gebildet und folglich ist auch weniger Energie vorhanden. Dieser Umstand wird mit verschiedenen chronischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, wie z. B. der chronischen Erschöpfung. Folgender Beitrag fasst für Sie zusammen, wie anhand des Laborparameters ATP die Funktion ihrer Mitochondrien kontrolliert werden kann.
MitochondrienBestandteil innerhalb der Zelle mit eigener Zellmembran. Hautproduzent von Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) gelten als Zellkraftwerke. Dort wird der Energieträger ATP gebildet. Funktionieren Mitochondrien nicht richtig, entsteht weniger ATP und es befinden sich folglich auch weniger ATP-Moleküle in der Zelle. Nähere Informationen, wie und woraus Mitochondrien Energie erzeugen können, finden Sie in unserem Beitrag “Mitochondrien und Energie oder: viele Wege führen nach Rom“. Die Messung von intrazellulärem ATP zeigt biologischen Medizinern deshalb zuverlässig den Status der Energieversorgung an und ist ein wichtiger Labormarker, um eine eventuelle Funktionsstörung der Mitochondrien zu erkennen.
In der Regel wird ein Bluttest gemacht und gemessen, wie viel ATP in den Zellen vorhanden ist. Dafür werden Granulozyten (weiße Blutkörperchen) aus der Vollblutprobe isoliert, weil sie viele Mitochondrien haben und leicht verfügbar sind. Für die Analyse wird das ATP aus den Zellen freigesetzt und die Menge bestimmt. Das geschieht über ein sogenanntes Chemilumineszenzverfahren. Zur Probe wird ein bestimmter Stoff Luciferin ist ein Naturstoff, der z. B. von Glühwürmchen zur Erzeugung von Licht genutzt wird. Luciferin wird vom Enzym Luciferase gespalten und als Ergebnis dieser Reaktion wird Energie in Form von Lichtzugegeben – das Luciferin – aus dem in einer chemischen Reaktion Licht entsteht. Die Reaktion kann aber nur ablaufen, wenn Energie in Form von ATP da ist. Je mehr Licht in der Probe detektiert werden kann, desto mehr ATP ist vorhanden. Die ermittelten Messwerte spiegeln die verfügbare Mitochondrienenergie wider. Als Norm gelten 0,4-1,0 nmol ATP pro 1.000.000 Zellen.
Wenn wir Sport treiben, unter Stress oder starker Anspannung stehen, verbrauchen wir viel Energie. Unser Organismus steuert gegen und es wird ATP von den Mitochondrien „nachproduziert“ bzw. regeneriert. Die Messung der Regeneration bzw. Produktion von ATP gibt neben der ATP-Menge wichtige Hinweise auf die Funktionsfähigkeit der Mitochondrien. Man erstellt ein sogenanntes ATP-Profil. Dazu werden Mitochondrien in der Probe durch ein Zellgift (z. B. Thiomersal) blockiert. Die Neuproduktion von ATP wird unterbunden und die Menge an messbarem ATP nimmt deutlich ab. Nun wird das Zellgift wieder entfernt und bestimmt, wie gut die Zellen ATP neu bilden können. Intakte Zellen sind in der Lage, genügend ATP nachzubilden und die Menge sollte nach Beendigung der Blockade wieder auf ein moderates Level ansteigen. Haben die Mitochondrien eine Funktionsstörung, nimmt die Menge an ATP in der Zelle noch weiter ab. Normwerte nach Regeneration belaufen sich auf 0,3-0,8 nmol ATP pro 1.000.000 Zellen.
In der Original-Fachinformation finden Sie erläuternde Erklärungen zu den erwähnten Messwerten und wie sie bestimmt werden. Darüber hinaus bekommen Sie allgemeine Informationen rund um das Molekül ATP und seine zentrale Rolle im Energiehaushalt.
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